Auswärts im Stadion Master Spielszene master-Mannschaftsfoto
FCN Fanclub 452
Urkunde prev
1. FCN gegen Wehen Wiesbaden Nr.   31  am 22.2.2009

Hier in unserer Serie “Auswärts im Stadion” letztmalig ien Heimspielbericht von Roland

Zum Finale Vizekusen


Dem Anlass entsprechend passend im Eigler-T-Shirt gewandet, später stellte sich heraus, dass ich wohl der Einzige so gekleidet war, macht Clubbfan auf der S-Bahnfahrt in`s Frankenstadion zum letzten Saisonspiel natürlich zwangsläufig seine Gedanken. Was für eine Saison, ich hätte mein Mintal-Shirt verwettet, dass Augsburg, Freiburg und Mainz den Abstieg unter sich aus machen und die Bauern wieder einmal Meister werden. Ziemlich daneben gelegen, dabei sind Prognosen recht einfach. Wer beide Spiele gegen uns verliert, wie Lautern, Kölle und Hertha, landet auf den letzten drei Plätzen. Ein Glück das die Punktelieferanten aus Krankfurt und Erlangen-Süd in der nächsten Saison die Liga ergänzen. Wer beide Spiele gegen uns gewinnt, wird Meister oder Vizemeister. Na gut, die Niedersachsenallergie, gegen Wolfsburg und Hannover haben wir auch 12 Punkte verschenkt, bleibt bei der Betrachtung außen vor. Im Stadion, die kostenlosen Kopftücher mit Kernenergiewerbung bewusst verschmäht, fällt auf, die Traditionself aus der Nähe von Köln hat den Gästeblock gefüllt, wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Auch zum ersten Mal, der Clubb weiß was sich gehört und verabschiedet vor dem Spiel nicht nur unsere Helden um Christian Eigler, ihn zieht es aus familären Gründen - viertes Kind vermutlich - nach Hamburg, sondern auch Michael Ballack vor seinem letzten Auftritt in der Bundesliga mit einen Bocksbeutel. Erstmals und dann auch noch einmal bei seiner Auswechslung, nach rund 53 unbedrängten Minuten auf dem Rasen, bekommt Ballack im Frankenstadion Applaus. Bei seiner Auswechslung waren es sogar Standing Ovations des kompletten Stadions incl. unserer Bank. Kurz vor dem Spiel enthüllen die Vizefans ein großes Transparent "Farbenstadt" und zum Einlauf der Mannschaften zündeten sie dahinter bunte Pyros. War ein schönes Bild. Das Spiel selbst ist schnell erzählt, 6. min. der von uns ausgebildete Reinartz auf unseren Kieß 0:1, obwohl die ganze Nordkurve, aber leider nur diese wie die Fernsehbilder zeigten, ein Abseits gesehen hatte. 32. min. Traumpass Ballack auf Schürle, Pass nach Innen und unser Kieß trifft wieder. Und wieder, entgegen der Sicht der kompletten Nordkurve, nachweislich laut Fernsehbild kein Abseits. In der 43. min. winkt der Linienrichter erstmals Abseits, wieder lag er richtig und bekommt großen Applaus der Nordkurve und Zugabesprechchöre zu hören. 58. min. Traumpass der künftigen Lauterer Torfabrik Albertchen Bunjaku auf Mak und dieser netzt "gewohnt" souverän und trocken ein. 61. min. Albertchen denkt an seine neue Heimat und verstolpert völlig frei vor Leno. 77. min. demnächst Vizekusen Hegeler verdattelt im Mittelfeld den Ball, es folgt der 4. Torschuss, das 3. Tor, dieses Mal von Schürle. Die Luft ist draußen, der Clubb spielt nicht mehr mit und Heiner Schäfer, der dieses Spiel nicht gefaustet hat, darf Kieß 3. Treffer zum 1:4 Endstand in der 89. min. noch hinnehmen. Danach wird natürlich unsere Mannschaft gefeiert, für eine tolle Saison, für Platz 10 und für einige wirklich geile Spiele wie das gegen Schalke oder in Lautern. Richtig leidenschaftlich wird dann der Kampf um`s Freibier, aber gegen 18.00 Uhr ist auch dieser vorbei. Die verbliebenen Clubberer kommen jetzt ohne Probleme an das fränkische Lieblingsgetränk und es wird ziemlich ruhig in Kleingruppen gefachsimpelt. Eine merkwürdig ruhige Stimmung herrscht nach dieser tollen Runde zum Abschluss hinter der Nordkurve.

Roland Hornauer

 

Roland1 prev Roland5 prev Roland6 prev Roland7 prev

Roland2 prev Roland3 prev Roland4 prev

Die Teufel sind nur noch Osterlämmer


Vierte Auswärtsfahrt in Folge und dieses Mal mit dem Fan"bus" vom Clubbock. Die feine und kleine Fangruppe (siehe auch www.clubbock.de) versteht es Auswärtsfahrten mit interessanten Routenänderungen und kulturellen Leckerbissen zu verbinden. Hängt damit zusammen, dass der Chef und Fahrer Peter halt gerne nach Frankfurt will. So war klar, dass nach Würzburg nicht die Richtng nach Heilbronn, sondern weiter nach Frankfurt eingeschlagen wurde. Nach der Besichtigung von Speyer, dem Dom und Essen beim Chinesen wurde dann natürlich die Zeit knapp. Verschärft durch einen schlafenden Kassierer beim Chinesen, der erst nach mehrmaliger Aufforderung von uns, "wir haben es eilig, wir haben einen Termin in Lautern" geweckt wurde und uns abkassierte. Aus Speyer raus, es waren nur noch knapp 90 Minuten bis zum Anpfiff, fuhr Peter natürlich auf der Autobahn Richtung Frankfurt statt Richtung Saarbrücken/Kaiserslautern. Klar, welcher Fanclubchef hört schon auf ein Navi. Zu Peters Ehrenrettung, er hat dann ordentlich geheizt und gegen 14:50 standen wir direkt am Betzenberg. Parken war kein Problem, den Clubbock verpflichtet immer einen Zweitfahrer der Bauernfan ist und den Ruhmreichen nicht sehen will. Stefan fuhr den "Bus" folglich wohl Richtung Innenstadt. So kamen Peter und Ich noch pünktlich vor dem Gästeblock an, erfreuten einen Clubberer und kauften ihm für 25 Euro zwei seiner überzähligen Sitzplatztickets ab. Erste Enttäuschung im Fritz-Walter Stadion, die berüchtigte Westkurve der Lauternfans war nicht voll. Würde so etwas in der Nürnberger Nordkurve jemals passieren, die ist doch schon voll, wenn eine neue Eckfahre aufgestellt wird. Zum Spiel, Lautern war erschreckend schwach und harmlos. Kein Kampf und keine Leidenschaft, Nürnberg spielte bissiger und agressiver. Vertauschte Rollen, es sah so aus, als wäre Lautern längst im gesicherten Mittelfeld und für den Clubb war es die letzte Chance. Unser Kaptän und Legende "Heiner" Schäfer hatte wenig zu tun und konnte sich deshalb ein buntes Unterhaltungsprogramm für seine Clubb-Fans ausdenken. Nach drei Ballrückgabe, die er per Fuß weiterverarbeitete, pflückte er souverän und sehr sicher eine Flanke runter. Danach streute er eine für alle überraschende Faustabwehr ein. Diese schönen Abwechslungen behielt er bis zum Schlusspfiff bei. Bei der Lauterer Harmlosigkeit vor dem Tor hätten wir fast aber auch ohne "Heiner" spielen können. Erschreckend wie viele Ballverluste, Abstimmungsprobleme und Stellungsfehler der Heimmannschaft unterliefen. Nur unser Clubb ließ sich Zeit diese zu bestrafen. Bis zur 43. min als Didavi aus schlechten Winkel, "warum schießt der denn jetzt" abzog und zur Überraschung aller, der Ball im langen Eck einschlug. Interessant war, als der Lauterer Erfolgstrainer Krassimir Balakov mit seiner blütenweißen Niederlagenserie in der zweiten Halöbzeit Sandro Wagner für Julian Derstroff einwechselte, bekam Wagner ein gellendes Pfeiffkonzert von seinen Fans zur Begrüßung zu hören. So aufgebaut, oder die Heimfans ahntes es schon vorab, versemmelte er dann eine Großchance, indem er Freistehend unseren "Heiner" einfach anknallte. Auch in der 2. Halbzeit gab es kein Aufbäumen der Heimmannschaft. Der Clubb spielte und kombinierte nach Lust und Laune. Robertla Mak machte ein um`s andere Mal seine Gegenspieler nass und schwindlig. Der Lauterer Torhüter Sippel versuchte immer wieder durch schnelle Abstösse Konter einzuleiten. Doch 95 % seiner Bälle gingen in das Seitenaus. Gut, dass unser "Heiner" nicht auf derartige Ideen wie schnelle Abstösse kommt. Es war klar, dass irgendwann das 2:0 für uns fallen musste. In der 73. min war es endlich so weit, nach tollen Didavi-Solo netzte Torfabrik Pekhart wieder einmal ein. Dann began die Abschiedsfeier. Als die Clubbfans weiße Taschentücher schwenkten, packten auch die Heimfans in der Westkurve ihre Tücher aus und schwenkten sie, sicherlich mit sehr traurigen Gefühlen mit. 5 min. vor Schluss wurde auf der Westkurve ein großes Transparent "Versager" ausgerollt und die Heimmannschaft nach Schlusspfiff gellend ausgepfiffen. Passend der Stadionsprecher nach Abpfiff, "wir alle sind sehr sehr traurig". Passend auch der Hauptsponsor der Lauterer "Allgäuer Latschen Kiefer". Laut dessen Werbeanzeigen im Stadionheft vertreibt dieser Produkte "Wenn`s wirklich weh tut" bzw. "Nimmt Schmerzen die Schwere". Bbemerkenswert auch am Stadionheft "In Teufels Namen", Kurzfassungen der redaktionellen Beiträge stehen dort auch in Englisch - wissen die nicht, dass Nürnberg in Franken und damit Deutschland liegt? Wie praktisch es ist, einen Bauernfan als Zweitfahrer mitzunehmen, merkte ich nach dem Spiel. Stefan parkte mit dem "Bus" direkt am Ausgang und wir mussten nicht einmal 200m laufen und konnten ohne Stau und Gedränge mit drei Punkten heim fahren.
Bilanz meiner Auswärtsquadrologie, Mainz 2:1, Stuttgart 1:0, Freiburg 2:2 und Lautern 0:2. 5:5 Tore, 7:4 Punkte, über 1250 km gefahren, das sind 312,5km pro Punkt und 250km pro Tor. Es gab auch schon schlechtere Bilanzen.

Roland Hornauer

 

Roland.03 prev Roland.02 prev Roland.01 prev

 

4:1, Fäärd kann kommen


Eigentlich kann man es kurz machen, ein starker Clubb knüpft an die starken Leistungen der Vorwochen dieses Mal über 90 Minuten an und schießt vier, vier, vier, vier Tore.
Oder der Drops ist gelutscht.
Oder Clubb zu schnell im Schneckenrennen.
Oder Tschüss Abstiegskampf.
Oder bitterer Tag für unsere Schalker Freunde.
Oder einfach BALITSCH, SIMONS, DIDAVI und DIDAVI.
Der Reihe nach, nachdem es am Dienstag fast ausschließlich Wunschergebnisse gab, die anderen wollen halt viel mehr absteigen, breitet sich zunehmend die Vorfreude auf das Treffen mit unseren Freunden aus Schalke aus. Selbst wenn wir wieder, wie so oft in den Spielen gegen die Knappen unverdient und unglücklich verlieren sollten, der Heimsieg im Herbst 2010 war wohl eine einmalige Ausnahme, haben wir immer noch ein fettes drei Punkte Polster plus Torverhältnis vor der Relegation. Ein Sieg und der Klassenerhalt ist greifbar. Als Spielvorbereitung schnell noch das Restprogramm analysiert und bewertet. Augsburg holt noch vier Punkte, Unentschieden gegen Schalke und Sieg gegen den HSV jeweils daheim, verliert aber Auswärts in Wolfsburg und Gladbach. Köln holt nur noch einen Punkt daheim gegen Stuttgart und verliert gegen Gladbach, Freiburg und gegen die Bauern. Hertha gewinnt die beiden Heimspiele gegen Lautern und Hoffenheim und verliert in Leverkusen und auf Schalke. Wenn wir keinen Punkt mehr holen, sind wir auf einen Relegationsplatz und Augsburg, der HSV (hätte dann bei uns gewonnen) und Berlin haben uns doch noch abgefangen. Auch wenn wir Relegationsmeister sind, eine schaurige Vorstellung. Im Stadion war der Gästeblock sehr gut gefüllt mit unseren Freunden aus Schalke. Diese überraschten kurz vor Beginn mit einer schönen Wendechoreo. Erst Blau-Weiß und dann Rot-Weiß mit Banner „Max-Morlock-Stadion jetzt“. Sah klasse aus und jetzt hätte eigentlich „Schalke und der FCN“ angestimmt gehört. Leider sind die Vorsänger vor Block 911 so flexibel wie ein ausgeleiertes Casettenrekordertape und Änderungen in der Liedgutabfolge sind daher unmöglich. Zum Spiel, eine hochkonzentrierte Clubbelf hatte in den ersten 15 Minuten mehr als genug zu tun, dem Schalker Druck stand zu halten. Die Knappen kombinierten insbesondere über Raul schnell und direkt. Allerdings, bis auf einen Weitschuss, erspielten sie sich keine Torchance! Dass unser Held im Tor im ganzen, wirklich ganzen Spiel beschäftigungslos bleiben sollte, trotz Raul, trotz Huntelaar, trotz Pokalkiller Draxler, trotz Farfan und trotz Pukki, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand unter den 44.031 Zuschauern. Ab der 15. Minute dominierte eine überragend Clubbelf das Spiel. Nur im Gegensatz zum Spiel in Mainz und Stuttgart fielen für uns auch Tore. Vier Tore von unseren Angriffsminimalisten und weitere sehr gut heraus gewirbelte Chancen, unglaublich, dass ist wirklich unser Clubb. Mit den Knappen hatte schließlich unser Torwart Mitleid und schenkte ihnen, indem er scheinbar planlos das Tor verlies, den Ehrentreffer. Es war trotzdem ein grauenvoller Tag für die Freunde aus Gelsenkirchen, haben doch die Zecken gegen die Bauern die Schale wohl fest gemacht. Bei der Einblendung des Zeckentreffers jubelten zwar die Clubbfans aber im Schalkerblock blieb es ruhig. An diesem Spieltag war der Fußballgott ein Clubberer.

Roland Hornauer

 

IMG_4111 prev1 IMG_4104 prev IMG_4101 prev

IMG_4114 prev2 IMG_4096 prev

Wenigstens ein Ei in`s Nest gebracht


Interessant, wenn man am Vortag schon anreist und dann am Ostersamstagvormittag durch Freiburg stiefelt, erfährt Fan einiges über das dortige Völckchen. Die Breisgauer scheinen zwar liebe und nette Menschen zu sein, in der Mehrzahl zumindest, aber Ahnung vom Fußball haben sie nicht. "Ist heute wirklich ein Fußballspiel", "spielen heute die Freiburger" und "spielen wir heute gegen Nürnberg" prasselte es fast pausenlos in der Freiburger Innenstadt auf uns Clubbfans ein. Dies würde in Nürnberg nie passieren, weiß doch daheim jeder und jede welchen Gegner unser Ruhmreicher gerade empfängt. Der Höhepunkt war, als ein Freiburger Hardcorefan unseren Fürther Clubbfan mit "Absteiger" provozieren wollte. So ein Breisgauer Doofkopp, einen Fürther Clubbfan kann man doch nur mit "Aufsteiger" provozieren und richtig treffen. Schließlich scheinen es die Trolls aus der Trollyarena 2012 endlich einmal nicht zu versemmeln. Weg von den Niederungen der fußballerischen Diaspora. Angenehm heimatlich ist die Fahrt in der Straßenbahn der VAG (!) zum Dreisamstadion. Nur Rot-Schwarz zu sehen. Auch sehr angenehm, der Fantreff hinter der Haupttribüne. Eine Rote mit Zwiebeln für 2,30 und dazu ein Schoppen 0,25 l Gutedel für 3,30. Lecker und einfach fanfreundlich. Genauso freundlich der Einlass, ohne jegliche Kontrolle, warum habe ich kein Schächtelchen des leckeren Rieger Bier aus dem Kaiserstuhlgebiet mitgenommen, ging es rein und wir standen an unseren Mannschaftsbus. Gleich daneben war Günter Koch, wohl aus der dem Glottertal entsprungen, unser Bader und der FCN-Aufsichtsrat "SENF"-Schamel aus Baiersdorf zum willigen Plausch anzutreffen. Wer unbedingt wollte, konnte sich sogar vom Freiburger Maskottchen "Füchsle" ein Autogramm geben lassen. Im Stadion war auffällig, der komplette Gästeblock ist bis unter das Dach eingenetzt. Das Stadionlied "Badenerland" ist eher eine lahme Schwarzwaldfolklore. Bei der Mannschaftsaufstellung wird das komplette Freiburger Trainerteam vom Stadionsprecher angekündigt und die Meute schreit wie bei den Spielern den Nachnamen laut mit. Ja, wenn man keine gescheiten Spieler hat. Der Clubb überraschte mit einer eher traditionellen Aufstellung. Es begannen die Rückennummern 1, 2, 3, 5, 6, 7, 9 und dann wurde es doch noch etwas höher. Beim Einlaufen zeigte die Freiburger Tribüne mindestens vier Pyros. Zwar angesichts der fehlenden Einlasskontrollen keine große Leistung, aber für Heimfans doch eher überraschend. Diese Pyros schockten die Breisgaukickers und unser Clubb dominierte wie in Stuttgart die erste Hälfte. Nur dass dieses Mal Didavi schon nach 8 Minuten einen Freiburger Fehler bestrafte und nach einer Eckentrilogie unsere Torfabrik Pekhart in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur sicheren 2:0 Pausenführung traf. In der Halbzeit bekamen die Freiburgerfans zwar die Highlights der ersten Halbzeit angekündigt, aber wohl dank der sehr starken Clubbleistung blieben die Videowürfel dunkel. Souverän setzte der Rumreiche sein Spiel in der zweiten Halbzeit fort. Unsere Torwartlegende Schäfer vergaß auf einmal das Fausten und pflückte Flanke um Flanke sicher runter. Wann sehen wir das eigentlich mal daheim? So konnte nur der Schiri dem bis dahin harmlosen Freiburger helfen. Wieder einmal fing unser Heiner der Neuzeit eine Flanke sicher und für alle 24.000 im Stadion völlig überraschen pfiff Schiri Kinhöfer Elfmeter. Nilsson, unsere schwedische Eiche und die eine Hälfte unserer unsicheren Innenverteidigung, muss wohl absolut unnötigerweise seinen Gegenspieler berührt haben. Mit dem versenkten Elfmeter nahm der Druck der Breisgauer, angetrieben vom kompletten Stadion, auch Haupttribüne (!), zu. Zwar erspielten sie kaum Chancen, aber unser Clubb konnte sich nicht mehr befreien. Eine Flanke köpfte Pino dummerweise vor die Füße von Dusel Makiadi und dessen von Unglücksraben Nilsson abgefälschter Schuss senkte sich zum 2:2 in`s Netz. Dank der Hereinnahme von „Gatuso“ Cohen und dem Tausch Pino für Chandler in den Sturm konnten wir in den letzten 10 Minuten wieder Druck aufbauen. Das Spiel verlagerte sich an den Freiburger Strafraum, doch ohne zählbaren Erfolg. So endete ein sehr spannendes und aufregendes Spiel, "dank" der ausgeteilten Pappklatschen auch ein sehr Lautes - die Freiburger beherrschen wohl das Klatschen intellektuell nicht. Die anschließenden geschmelzten Maultaschen haben trotzdem geschmeckt, ein Auswärtspunkt bleibt ein Punkt, gerade auch Ostern.

Roland Hornauer

Halbzeitstand

 

Roland in Freiburg.08 prev Roland in Freiburg.09 prev Roland in Freiburg.11 prev Roland in Freiburg.10 prev

Roland in Freiburg.02 prev Roland in Freiburg.03 prev Roland in Freiburg.01 prev Roland in Freiburg.04 prev Roland in Freiburg.05 prev Roland in Freiburg.06 prev Roland in Freiburg.07 prev

stadion

Der Fußballgott kennt Franken nicht

Schon am Dienstag hatte Borussia Lüdenscheid in Erlangen-Süd Dusel für drei als es sich in der letzten Sekunde der Nachspielzeit gegen die Westvorstädter durchsetzte und in das Pokalfinale einzog. Genug von den unbekannten Filden der unteren Ligen. Unter äußerst schwierigen Bedingungen gestaltete sich die Frühlingsfahrt in das Schwabenland. Zuerst musste die Zeitumstellung bewältigt werden, vor oder zurückstellen, war Sonntagmorgen die Frage. Ich entschied mich für das Vorstellen und musste deshalb zu ungewohnt früher Zeit durch den sehr kalten und nebligen Wiesengrund zum Bahnhof. Richtig umgestellt, die Bahnhofsuhr war in der gleichen Stunde mit meinem Gerät und ich enterte pünktlich den Zug nach Stuttgart. Eine Fahrt in das Ungewisse, war doch wegen einer Bombenentschärfung die komplette Sperrung des Stuttgarter Bahnhofes für den Sonntagvormittag angekündigt. Es blieb bei der Ankündigung, denn die vermeintliche Bombe stellte sich ein Abwasserrohr heraus. So doof können wohl nur Schwaben sein. Pünktlich angekommen, ein weiteres Rätsel, die doofen Schwaben reißen doch tatsächlich einen schönen, historischen und voll funktionierenden Bahnhof ab. Nach einer kurzen Erholungsphase am frühlingshaften Stuttgarter Schlossplatz ging es zum Stadion. Wau, war das frühere Neckarstadion eine weite Betonschüssel, protzig und hässlich, nach dem WM-Umbau irgendwie eine Arena um Funktionsgebäude anzubauen, ist das Stadion nun nach dem letzten im Juli 2011 beendeten Umbau ein richtig-heißer Fußballkessel. Natürlich immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt. Ein Fußballkessel der im Übrigen gut zur im Kessel liegenden Schwabenmetropole passt. Zum Spiel, im Gegensatz zu Mainz waren unsere Helden ab der ersten Sekunde hell wach und beherrschten souverän Ball und Vfb`ler. Unser neugestalteter Sturm um Center Esswein mit den Außen Chandler und Hlousek wirbelte schnell die Hüftsteife Stuttgarter Abwehr durcheinander, Boka muss heute noch schwindelig sein, und erspielte sich eine Großchance nacheinander. Leider standen Latte, Pfosten, Stuttgarter immer in letzter Sekunde im Weg oder das Stuttgarter Tor hatte sich im letzten Moment um einige Zentimeter verschoben. Zur Halbzeit hätte der Clubb dank einer überragenden Leistung aller mindestens 3:0 führen müssen. Die Stuttgarter Fans schauten recht bedrückt und hofften auf eine Wende in der 2. Halbzeit. Von wegen, entgegen der sonstigen Gewohnheiten nur 45 Minuten gut zu spielen, beherrschte unser Clubb weiterhin das Match. Angesichts der vielen Chancen machte sich das Gefühl, wenn man derartig viele Großchancen versemmelt, rächt sich das, immer breiter. Leider zu Recht, nach ein paar kleiner Unaufmerksamkeiten netzte ausgerechnet der undankbare und immer unbeliebter werdende Cacau in der 78. Minute ein. Trotz des Rückstandes spielte unser Clubb noch druckvoller und die Stuttgarter bettelten förmlich um den Ausgleich. Auf Bettelei gibt unser stolzer Clubb nichts. Die doofen Stuttgarter konnten ihr Glück nicht begreifen und fuhren einen sehr dreckigen Sieg ein. Zum Glück pfiff Schiedsrichter Dingert aus dem Ort der Sehschwachen Lebecksmühle den Elfmeter nicht, nach dem für alle sichtbare Foul an Esswein im Stuttgarter Strafraum. Bei unserer Chancenverwertung hätten wir selbst fünf Elfer verschossen. 17 zu 9 Torschüsse und 9 zu 4 Ecken für uns und doch verloren, ein fränkischer Fußballgott würde so etwas nie zu lassen. Roland Hornauer

 

Stuttgart02prev Stuttgart03prev Stuttgart04prevStuttgart05prevStuttgart12prevStuttgart01prev

Stuttgart07prev Stuttgart08prev Stuttgart09prev Stuttgart11prev Stuttgart06prev

Zerstört der Narrenverein aus Mainz schon wieder unsere Träume von Europa


Tja nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge, einer unglaublichen Siegesserie von drei Matches hintereinander, wird bei der Zugfahrt nach Mainz natürlich nur über mögliche internationale Spiele diskutiert. Euroleaque-Quali bedeutet kein Urlaub im Juli, erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Kopenhagen schellt das Telefon.... So schnell ist Fan dann in Mainz. Beim letzten Abstecher am 24.2. 2007 ging es noch in das Stadion am Bruchweg. Nomen war Omen, eine alte zusammengeflickte zugige Bruchbude mit miserablen Sichtbedingungen im Gästeblock und einer verdienten 2:1 Niederlage des Clubbs. In der Zwischenzeit haben die Narren ein neues Stadion gebaut. Schaut aus wie ein Möbelhaus und liegt Mitten in der Pampa nur von Äckern umgeben. Passend der Name "Coface Arena" von einheimischen fast wie Kuhfüss ausgesprochen. Bemerkenswert, die Stadionzäune sind direkt an der Tribüne und die Kuhfüss Arena kann leicht umrundet werden. So konnte die Mainzer Mannschaft locker beim Aussteigen aus dem Mannschaftsbus beobachtet werden und mangels Sicherheitspersonal wäre auch für uns Clubbfans ein "Abklatschen" der Mainzer Spieler möglich gewesen. Hätten wir es doch gemacht. Der Gästeblockeingang liegt etwas abseits, die Gästefanbusse parken in einen umzäunten Bereich und nach der Sicherheitskontrolle führt ein Tunnel, bewacht von äußerst martialisch gekleideten Polizisten, direkt in den Gästeblock. Drinnen ist das Stadion ein typisch modernes Stadion, mit steilen Rängen und guten Sichtverhältnissen auch im Gästeblock. Im Gegensatz zum Frankenstadion gibt es in den Herren WC Urinale mit Fliege, im weiblichen Bereich allerdings nicht. Geblieben ist die freundliche Behandlung der Gästefans durch den Stadionsprecher. Wie daheim wird nur der Vorname verlesen und wir können laut ergänzen. Schön, dass die Mainzerfans dies nicht durch Krawall oder Pfiffen störten. Weniger schön, dass etliche Clubbfans bei der Mainzermannschaftsaufstellung nur den Namen Arschl... kannten und diesen laut skandierten. Die Musik ab einer Stunde vor Spielbeginn ist schmerzengeldpflichtig, laute übersteuerte Fanschlagerlieder wie "wir sind nur ein Karnevalsverein" streift die Grenze zur Körperverletzung. Allerdings hört die Beschallung rund 20 Minuten vor Anpfiff auf und die Fans können sich einsingen. Im Clubbblock wurde natürlich gleich das Europapokallied angestimmt, während die Mainzer nun "You never walk alone" als Stadionlied, verbunden mit den Schal in die Höhe recken, haben. Passt einfach nicht in die rheinland-pfälzische Saumagenprovinz. Ach ja gespielt wurde ja auch. Absolut neu war für unsere Helden natürlich dass die Mainzer bekannt dafür sind in den ersten Minuten wie die Feuerwehr loszulegen und frühe Tore erzielen. So kam es auch, die Helden irrten herum als wäre der Restalkohol vom vorabendliche Kappenabend noch nicht verdaut. Die Mannschaft schwamm panisch, nach wenigen Sekunden traf Nicolai Müller den Pfosten, gefühlte zwei Schreckmomente später der nächste Pfostenschüsse von Maxim Choupo-Moting, nur am Rande er hat jetzt auch das Arbeiten nach Hinten gelernt, und Müller staubte völlig frei in der 57. Sekunde zum 1:0 ab. Wohl neuer Guiness-Rekord, zwei Pfostentreffer und ein Tor in weniger als eine Minute. Mainz wurde glücklicherweise ruhiger blieb aber überlegen. In der 22. Minute senkte sich dann nicht unverdient ein als Flanke gedachter Freistoss von Mohamed Zidane zum 2:0 in das lange Eck. Zum Glück, da Hecking ja nicht 11 daneben liegende Spieler wechseln kann, änderte sich nach dem 1. Drittel das Spiel und von der 30. bis 60. Minute war die Partie ausgeglichen. Zidane fiel auch nur noch dadurch auf, dass er in der 2. Halbzeit gelbe statt blaue Schuhe trug. Schiedsrichter Kinhöfer ließ in dieser Phase keinerlei Hilfsbereitschaft zu. Als unser Schäfer während der Behandlung eines Mainzer Spieler den Verbandskoffer und die Kühlbox wegtragen wollte, natürlich nur um zu helfen, bekam er unerklärlicherweise seine 4. Gelbkarte. Im 3. Drittel, auch dank der Hereinnahme von Didavi für den unterirdisch schwachen Hegeler, leider war er nicht der Einzige in dieser Kategorie, kippte das Spiel völlig. Spätestens nach dem Anschlusstor von Didavi, spielte und überrannte der Clubb die Mainzer. Drückend überlegen, nur noch in der Mainzer Hälfte und erstaunlich, weil sonst selten zu sehen, viele hohe Flanken segelten durch den Mainzer Strafraum. Einmal wenn nur "kleine" Stürmer   spielen, kommen die für Tomas Pekhart passenden Flanken massenweise. War wohl ein Fehler, dass Pekhart in der Woche vor dem Spiel mittrainiert hat. Ab der 84. Minute spielten die Mainzer zu 10. da Szalai nach einer sehr plumpen Schwalbe im Strafraum gelb-rot sah. Von Minute zu Minute wurde es überdeutlich, Mainz war platt und fertig und unsere Helden kämpften und rackerten als wäre es ein Relegationsspiel. Leider, aber dies ist ja nichts Neues blieben zwingende Torchancen für unsere Torjäger aus und damit erzitterten sich die Mainzer einen glücklichen aber nicht unverdienten Sieg in einen spannenden und rassigen Spiel. So modern das Stadion ist, wurde doch an der Sicherheit gespart. Der Auf- und Abgangsbereich im Gästeblock ist nur ca.1,50 Meter breit und es stauten sich die Clubbfans einige Minuten, auf den steilen Treppen. Wenn da Panik ausbricht oder ein Vollpfosten von Hinten schiebt. Aber Vollpfosten gibt es ja unter Clubbfans nicht.

Roland Hornauer

 

Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.08 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.09 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.10 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.11 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.12 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.13 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.07 prev

Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.15 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.16 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.17 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.18 prev Roland bei FSV Mainz 05 gegen FCN am 10ten März 2012.14 prefv

Zwar kein Auswärtsspiel, trotzdem ein Bericht von Roland:

Arschkalt , gut gespielt und doch keine Punkte

Ein Teil der Nordkurve scheint aus „Schönwetterfans“ oder „August-Sitzplatzhocker“ zu bestehen. Selten versuchten so viele Clubbfans vor dem Spiel noch Ticket zu verkaufen. Der Eingang war von einen Heer von Ticketschwenkern belagert und in der Nordkurve, sowohl in den Stehplatz- als auch Sitzplatzblöcken war es selten so leer wie am vergangenen Freitag. Dank der Spielplangestaltung kam der Deutsche Meister Dortmund, was ist schwarzgelb und stinkt wie ein Hund…, am bislang kältesten Tag zum Clubb und sinnigerweise wurde der Anstoß auf 20.30 Uhr festgesetzt. Entsprechend schön sibirisch gekühlt war das Frankenstadion und so wurde kein Getränk warm. Passend gekleidet, mindestens 2 Paar Socken, lange Unterhosen als Standard, wenn es die Figur zuließ noch eine weitere lange Hose unter den Jeans, mehrere Pullis unter der Jacke und der Fanschal als Gesichtsschutz, freuten sich doch über 45.572 auf das Spiel. Unser Clubb legte, vermutlich temperaturbedingt, los wie die Feuerwehr und kam innerhalb weniger Minuten auf ein Eckenverhältnis von 5:0, verbunden mit einigen Großchancen. Borussia Lüdenscheid hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es nach 15 Minuten 2:0 für uns gestanden hätte. „Hätte“, bei einer normalen Chancenverwertung. Allerdings spielten auch die Maja Bienen immer schnell und direkt nach vorne und zwangen unseren Kapitän zu einigen Glanzparaden. Es war ein tolles Spiel beider Teams in der 1. Halbzeit, die locker auch 3:3 ausgehen hätte können. In der 2. Halbzeit war es dann ein Spiel wie fast immer gegen Lüdenscheid. Ihr Oldie Kehl netzte gleich nach dem Anstoß in der 47. zum 1:0 ein. Sie zogen sich dann natürlich zurück und unsere Helden schafften es nicht, den schwarz-gelben Abwehrbeton aufzubrechen. Leider ist ein Ausgleich ohne jegliche Chancen ziemlich schwer zu schaffen und so führte ein Konter der Dortmunder in der 82. Minute durch Barrios zum 2:0. Das Spiel war eigentlich gelaufen und viele machten sich auf in wärmere Gefilde. Sie verpassten noch ein Highlight. Der Dortmunder Japaner schoss in der 84. Minute ein Abseitstor. Wohl kältebedingt bekam die Stadiontechnik, oder bedient das Gästeteam jetzt die Technik, den Schiripfiff nicht mit, kündigte per Lautsprecher das 3:0 an und drei lange Minuten zeigte die Anzeigen“tafel“ ein dann doch viel zu unverdientes 3:0 an.

BVB Roland 1 prev BVB Roland 2 prev

 

Unser Edelauswärtsreporter und Glückspilz Roland war in Berlin. Hier sein Bericht vom 1. Spieltag am 6.8.2011:

 

 

1. FC Nürnberg : FC Kaiserslautern 1: 0 (1 : 0) 26.11.2011
Acht sieglose Spiele in Folge und dann kommt Kaiserlautern in das heimische Geläuf. Kann doch eigentlich gar nichts anderes wie einen Dreier geben. Nur ganz genauso waren die Überlegungen vor fast genau einen Jahr. Am 20.11.2010 kreuzte der damalige Aufsteiger Kaiserslautern auf und die gesamte Nordkurve diskutierte nur noch über die Höhe des Sieges. Unterstützt wurde sie dabei von der genialen Aufstellung unseres Trainers Hecking. Die gelernte Offensivkraft  Dario Vidosic, unser australischer Wunderstürmer bekam bunte Fußballschuhe verpasst und wurde als rechter Verteidiger aufgeboten. Nach Heckings Plan sollten die Pfälzer damit so verwirrt werden, dass ein Clubsieg locker eingefahren werden kann. Alle mit Langzeitgedächtnis werden sich erinnern, der Plan ging völlig in die Hose und nach drei Angriffen lag Lautern 3 : 0 in Front und gewann das Spiel 3 : 1. Ach ja, damals gab der völlig unbekannte Philipp Wollscheid mit der Nummer 38 sein Debüt als Einwechselspieler und seit dieser Zeit, d.h. nach einen Jahr ist er Stammspieler in unserer Innenverteidigung. Ein Jahr Clubbinnenverteidigung ist den Pillenclub bei Köln 7 Millionen Euros wert und unser Philipp wechselt bekanntlich zum Saisonende nach Leverkusen. Mit dem Geld können wir ja den Andi Wolf zurückholen und wir bekommen dann wieder eine erfrischend fehlerhafte Innenverteidigung. Genug Vergangenheit, auf dem Weg zum Stadion, wechselte das Fanbefinden zwischen blanker Angst - wenn mer des heute vergeign, stehn wir bis Schluss unten drin - und Zuversicht - heut pack mers endlich. Na ja, die Heimbilanz mit 11 Siegen, 9 Niederlagen und 7 Unentschieden schaut ja nicht so berauschend aus. Im Stadion bei der Präsentation der Aufstellung gab es fetten Sonderapplaus für den erstmals in der Startelf stehenden Innenverteidiger Dominic Maroh und gellende Pfiffe für seinen Partner Wollscheid. Zum Spiel, nach den letzten Auftritten waren unsere Helden ungewohnt konzentriert, aufmerksam, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und versuchten schnell und direkt zu spielen. Ab der ersten bis zur letzten Minute war der Clubb dominant. Eigler und Esswein arbeiteten sehr gut nach Hinten mit und so hatten die Pfälzer währende des ganzen Spiels keine Chance. Plattenhardt ersetzte Pino vollkommen und behauptete sich gegen Lauterns Spielmacher Tiffert. Maroh war in der Abwehr überragend und so konnte sich Wollscheid den einen oder anderen Patzer leisten. Nach 13 Minuten war es so weit, Timothy Chandler fing einen Pass ab, hob den Kopf, schoss aus 16 Metern platziert zum 1 : 0 ein. Das war es eigentlich, denn die Betzebuben beschäftigten nur mit harmlosen Standards Schäfer. Simons und Hegeler als Doppelsechs machten das Mittelfeld dicht. Unser Mittelstürmer Pekhart erinnerte erstmals mit seiner Spielweise an Markus Schroth in seinen Glanzzeiten als Clubberer. Daniel Didavi spielte unglücklich als 2. Spitze und hätte eigentlich mindestens ein Tor schießen müssen. Esswein dagegen, hätte er rechtzeitig abgegeben, hätte mehr als 2 Tore vorbereitet. Damit ist eigentlich schon die 2. Halbzeit erzählt. Chancen über Chancen für den Clubb. Fast alle unkonzentriert, leichtfertig oder mit einer Prise Pech (Eigler Volley aus 9 Metern) vergeben. So souverän wie unsere Helden agierten, so zittrig wurden die Fans. Klar wer seine Chancen so leichtfertig vergibt, der kriegt noch den unverdienten Ausgleich. Nicht so dieses Mal, inklusive Nachspielzeit blieb der Club aufmerksam und ließ keine Chancen der Pfälzer zu. Nachdem unser Gatuso Cohen eingewechselt wurde, war dies eigentlich eh klar. Nach diesen überzeugenden Sieg haben wir hoffentlich für alle Zeiten Platz 16 oder schlechter verlassen und sind jetzt, vor der sonntäglichen Bauernpleite gegen den Karnevalsverein bei Frankfurt, 13.. Ärgerlich war Schiedsrichter Welz bei seinen Kartenvergaben, vier gelbe Karten für uns, bei gleicher Regelauslegung hätte Lautern drei Mal Gelb-Rot sehen müssen. Stattdessen bekam Kouermaha nur einmal und viel zu spät Gelb. Eigentlich wurscht, wenn so ein wichtiges Spiel so überzeugend gewonnen wurde. Am Rande, für das kommende Pokalderby wurden diverse Sprechchöre wie "Tod und Hass dem Kleeblatt Fürth" in der Kurve eingeübt und die Ultras haben ihre "Anti-FÜ"-Kollektion erneut aufgelegt. Hoffentlich gibt es bis dahin noch ein paar Punkte in der Bundesliga. Roland Hornauer

Anmerkung von Peter: Was Du aber vergessen hast zu erwähnen, ist die umsichtige Platzwahl der Betzebuben, die zwar von der Nordkurve mit Pfiffen bedacht wurde, aber aus folgendem Grund zu begrüßen war: In der ersten Halbzeit mit der Nordkurve im Rücken führte dazu, dass endlich mal wieder ein Tor genau gesehen werden konnte und nicht wie in den letzten Heimspielen immer die wichtigen Tore in der Südkurve fielen. Die Adleraugen neben mir in Block 5 b sahen zwar trotzdem immer, dass es klar Abseits war oder eindeutig ein/kein Foul vorausging. Ich sehe die Ereignisse vor dem Südkurventor dagegen immer erst, wenn die Spieler jubelnd zum Gäste- rsp. Südkurvenheimblock rennen.

Das war letzten Samstag dank der umsichtigen Platzwahl der Gäste mal wieder anders.

Roland dazu: stimmt, ich wundere mich auch, wie genau meine Nebenmenschen Abseits etc. erkennen können.

 

Roland 02 prev Roland 03 prev Roland 04 prev Roland 01 prev

 

Derby in Nordösterreich
Wunschergebnis erzielt


An einem schönen Herbsttag fährt Clubbfan natürlich gerne mit dem ICE 527 Wendelstein, dank Nutellagutschein um 10 Euro preisermäßigt, zu den Österreichern, um in der Arroganzarena beim Derby gegen die Bauern mitfiebern zu können. Der Zug war, vermutlich wegen Ferienbeginn, proppenvoll und ab Stinkolstadt, auch Seehofer/Haderthauer-Center genannt, war wegen Nebels keine Sonne mehr zu sehen. Kurz vor München war der Nebel dann plötzlich weg, ein gutes Omen? Egal, es war noch Zeit bis zum Anpfiff und so machte ich mich auf in`s Münchner Gärtla. Schon ein bißchen gewöhnungsbedürftig, das Gärtla weit weg vom Stadion, direkt neben dem Marienplatz zu finden. Heißt auch anders, die Österreicher sagen Viktualienmarkt dazu. Wäre für uns Großstädter aber auch nicht schlecht, wenn das Gärtla neben dem Hauptmarkt wäre. Mancher Einkaufsbummel ließe sich so bei einer Halben oder Maß gut überstehen. Das kulinarische Angebot im Münchner Gärtla war überraschend gut. Biere vom Münchner Hofbräuhaus, zwar nur drei Sorten (Weizen, Bier, Radler), aber immerhin eine Auswahl. Dazu gibt es sehr viele kulinarische Leckereien an zahlreichen Marktständen. Sehr gewöhnungsbedürftig, durch das Gärtla laufen sehr viele Touristengruppen und zahllose Touris lassen sich mit einer Halben fotografieren. Wenn Clubbfan den Touris folgt, landet er automatisch beim Hofbräuhaus. Eine ätzende Gegend, ein Bauernfanshop verschandelt das historische Ambiente. Direkt gegenüber gibt es ein 60er Fanshop, haben wir gegen die nicht irgendwann mal gespielt und ein Benny Lauth hat gegen uns fast immer getroffen? Egal, wir sind ja nicht beim Historikertreffen. In der U-Bahn-Station versucht eine erschreckend deutliche Stimme, die Österreicher sind vermutlich schwer von Begriff, die Fußballfans in die U-Bahn zu lotsen. An der Arroganzarena fällt auf, vor dem Stadion gibt es keinen Bierausschank mehr, gut dass vorher das Gärtla besucht wurde. Es wird auch keine Stadionzeitung mehr verkauft. Fans die nicht verlieren können und "Wir san mia" Kappis tragen, sind wohl mit dem Lesen überfordert. Genauso überfordert ist der gemeine Bauernfan mit dem Einführen der Eintrittskarte in das elektronische Kartenlesegerät. In meiner Schlange war ich wohl der Erste, der dies ohne Hilfe geschafft hat. Ähnlich geschickt, sind die Einlasskontrolleure. Trotz einer sehr oberflächlichen Durchsuchung, liegt wohl an meiner seriösen Erscheinung, hat es doch der Nordösterreicher geschafft, sich an meiner Maiplaketten vom DGB blutig zu ritzen. In der Arroganzarena im Clubb-Block ist die Stimmung verhalten optimistisch. "Wenn mehr 3 : 0 verlieren, wäre ich zufrieden", "gegen die ham mir keine Chance", "ich wäre schon mit einen 4 : 0 glücklich". Ähnlich die Wettquoten, 1,15 für einen Bauernsieg, 7,0 für ein Unentschieden und 14,5 wenn unsere Nachwuchself einen Dreier mitnimmt. Die Statistik schaut ähnlich aus, 27 Bundesligaspiele gab es in Nordösterreich, 3 hat der Clubb gewonnen und 20 die Bauern. Auffällig, vor dem Spiel werden die Bauernspieler viel individueller warmgemacht und die Durchsage der Aufstellung wird durch die elektronische Werbebanden begleitet, unterstützt. Kurz vor Spielbeginn wird mittels laut zu hörenden Pulsschlag die Spannung gesteigert, klar wenn die Heimfans das Kartenlesegerät am Eingang nicht bedienen können, müssen sie mit allen Mitteln auf das Event aufmerksam gemacht werden. Zum Spiel: 88 Sekunden 1 : 0, 19. Min. 2 : 0, 39. Min. 3 : 0, 41. Min. Gesang, "2. Liga Nürnberg ist dabei", 66. Min. 4 : 0, Wunschergebnis erreicht. Das war es eigentlich. In keiner Sekunde kam Derby-Stimmung auf. Auf dem Platz hat es nie gebrannt, unsere junge Mannschaft bekam eine Lerneinheit verpasst. Das Spiel war ein gefühltes Erlangen-Süd gegen Paderborn. Der Stadionsprecher der Bauern war zu doof, die Clubbaufstellung zu lesen, er kündigte einen Weißmeier statt unseren Helden Wießmeier als Einwechselspieler an und ab der 81.min. wurde ein friedliches und hörbares "Schlagt die Bayern die Schädel ein" angestimmt. Dank ICE war ich ratz-fatz kurz nach 20.00 Uhr daheim und konnte unseren Trainer drei Stunden später im Sportstudio sehen und hören, wie er das Wunschergebnis erklärte. Roland Hornauer

 

 

FCB - FCN am 29ten Oktober 2011.prev1

 

Karnevalsverein macht einfach keinen Spaß

8. Spieltag, bislang 10 Punkte geholt, da grübelt man auf dem Weg in`s Morlockstadion wirklich, wohin geht die Saisonreise. Wieder wie letzte Saison, nach einem Dreier in die obere Hälfte oder nach einer schon öfters erlebten Niederlage gegen Mainz 05  in die Niederungen des Abstiegskampfes. Trotz dieser bedeutenden und richtungs weisenden Gedanken tobte vor dem Stadion der Wahlkampf. Je weniger ein Gremium zu entscheiden hat, umso höher sind wohl die Begehrlichkeiten in dieses zu kommen.  In den nächsten Tagen wird auf der Clubb-Mitgliederversammlung ein Teil des Aufsichtsrates neu gewählt.  Um Aufsichtsratmitglied zu werden, ließ Jochen Kohler Bierfilze verteilen. BAC, das "Bündnis aktiver Clubmitglieder"  beschränkte sich auf einen Flyer, um nach Ralf Peisl im letzten Jahr nun Chris Ehrenberg als zweiten Fanvertreter in den Aufsichtsrat zu bekommen. Wie entscheidend und wichtig dieses Gremium ist, zeigt, dass die schwarze "überall dabei und drin sein Nase" Markus Söder nicht wieder für ein Mandat antritt. Im knallheißen Stadion, warum ist eigentlich im Oktoberhochsommer keine Sommerpause,  gibt es, wie inzwischen glücklicherweise üblich, wieder eine schöne Choreographie der Ultras. Wir im 911 dürfen rot-schwarze Fahnen schwenken und zum Anpfiff Konfetti schmeißen. Muss von den anderen Blöcken geil ausgesehen haben. Vielleicht setzt der neue Aufsichtsrat mal durch, dass die Choreographien der Saison auf den Leinwänden gezeigt werden, als Vorprogramm oder in der Halbzeit. Zum Spiel, Mainz fängt passiv und behäbig an und unser Clubb spielt wie die Mainzer sonst. Schnell, auch gedanklich, aggressiv und ab Ballgewinn geht es turbomäßig rasch und direkt auf das Mainzer Tor. Gleich beim ersten Angriff nach 5 Minuten schepperts und Feulner erzielt das 1 : 0. So geht es weiter und 15 Minuten später schießt Mak das 2 : 0.  Genial, weiter so und alleine das Mainzspiel hat für ausreichend Freibier zum Saisonende gesorgt. Schöne Gedanken bzw. Wünsche, nur unsere Mannschaft hat was dagegen. Urplötzlich nach 32 Minuten kippt das Spiel. Unsere Verteidigung übersieht, dass auch am langen Pfosten gespielt werden kann, nach einen Freistoß segelt der Ball dahin, ungedeckt köpft ein Mainzer nach Innen und Bungert nickt dank schlafende Innenverteidiger zum 1 : 2 ein. Jetzt sind die Rollen komplett vertauscht, der Clubb ist  passiv und behäbig, Mainz dagegen aggressiv, schnell, spielbestimmend und bezieht weiter, im Gegensatz zur Clubb"verteidigung" den langen Pfosten in das Spiel mit ein. Kurz vor der Pause wird eine Ecke per Kopf auf den langen Pfosten verlängert, der in Nürnberg bekannte Choupo-Mouting schießt und sein Schuss geht abgefälscht zum 2 : 2 in das Tor. So schnell ist ein sicherer Sieg futsch. Nach der Pause wird es noch schlimmer. Der gute Mak startet in der 52. Minute zu einen tollen Solo, der Mainzer Torwart kann seinen platzierten Schuss gerade noch mit dem Fuß abwehren. Aus seinen Abpraller entsteht ein schneller Konter mit einer Flanke, genau, auf den langen Pfosten und Schluchtenscheißer Ivaneschitz köpft zur Mainzer Führung ein. Jetzt ist der Clubb und besonders die bisher so gut spielende Innenverteidigung komplett von der Rolle und bettelt förmlich um weitere Gegentreffen. In dieser Phase sind die großen ständig bewegten Schwenkfahnen im 911 wirklich von Vorteil, das Grauen ist nur teilweise sichtbar. Zum Glück will Mainz keine Geschenke und in der 82. Minute gewinnt Wollscheid endlich mal wieder einen Zweikampf, passt schnell nach vorne auf Mak, dieser dribbelt sich auf der Außenlinie durch und sein guter Querpass wird von Pekhart zum doch glücklichen Ausgleich verwertet. So bleiben die Fragen, geht es in dieser Saison nach oben oder unten und was kann ein Aufsichtsrat eigentlich tatsächlich bewirken, unbeantwortet an diesem schönen Sommernachmittag.

Roland Hornauer

 

Rolansberichtfoto Rolansberichtfoto_ Rolansberichtfoto__

 

Auch ohne Harry lohnt sich eine Reise nach Berlin
Bundesligaeinstand nach Maß
Zur Erinnerung am 26. Spieltag in der Saison 2009/2010 im März 2010 besiegelte der glückliche Siegtreffer unseres griechischen Superstars Angelos "Harry" Charisteas, der inzwischen bei dem international bekannten griechischen Spitzenverein Panetolikos Agrinio
spielt, letztendlich fast schon den Abstieg des Hauptstadtclubs mit seinen aggressiven Fans (der Platz wurde nach Spielende gestürmt). Der völlig unverdiente Sieg bei der Hertha in Berlin brachte uns in die Relegation gegen Augsburg und damit zum Klassenerhalt.

Ein Jahr 2. Liga muss ja auch nicht schaden, die Perspektiven werden zu recht gerückt, neue Freude auf die Bundesliga kommt auf und die gegnerischen Teams werden mit einigen Respekt eingeschätzt. So haben wir Clubberer es ja oft genug selber mitgemacht, manchmal auch mehr als ein Jahr 2. Liga.

Bei den gemeinen Hauptstädtern ist das Jahr 2. Liga scheinbar gedanklich ausgeblendet worden. In der S-Bahn zum Stadion, das S steht für Sauna in der schwülheißen Hauptstadt, wurde nur über die Höhe der Packung die Nürnberg bekommt geredet. Der Sieg war schon vor Anpfiff klar und eingetütet.

Das Stadion selbst wirkt dank der vereinzelten Gerüste, rumstehenden Container und Cateringwohnwagen im Außenbereich nach wie vor wie eine fast fertige Baustelle. Der Sponsor der Berliner hat ein kleines Stück eines ICE vor der Ostkurve aufgestellt. Imagegerecht liegt das ICE-Teil auf einen Sattelschlepper, so ist es wenigstens immer mobil. Der Blick in völlig durch geschwitzten Klamotten auf das Olympiabad von 1936 lässt kurz den Gedanken entstehen, habe ich die richtige Location gewählt? Dank eines Carlsbergs, Glühwein wurde nicht verkauft und den angebotenen Sangria gab es ohne Strohhalme und Kopfschmerztabletten und dank der frischen Brise im Oberrang des Stadions, war das Stadion doch die richtige Platzwahl.

61.118 fanden sich dort ein. Klar, nach einen Jahr Bundesligapause, im einwohnerschwachen Berlin und an einen sehr warmen Samstag im August beim Spiel gegen den Tabellensechsten der vorherigen Saison würden in Nürnberg auch nicht mehr als 15.000 Zuschauer kommen. Trotzdem die Kulisse hat gepasst und was eher selten ist, es gab zwei Choreos. Die Ostkurve der prolligen Hauptstadtfans war blau-weiß und davor wurde ein großes Banner (ein Arm der die Herthafahne hochhält) vor dem Block zum Stadiondach hochgezogen und mit einigen Mühen, das Spiel lief schon über 200 Sekunden herunter gezogen. Die Clubbfans boten ebenfalls ein schönes Bild, zahllose rote Luftballons wurden beim Einlaufen hochgehalten und ganz brav so entsorgt, dass kein einziger das Spielgeschehen belebte.

Die Berliner Ostkurve hatte unseren Raphael nicht vergessen, angeblich soll er einen Finger beim letzten Berlinsieg in diese Richtung gehalten haben (fotografische oder filmische Belege davon gibt es bis heute nicht). Jeder Ballkontakt unseres Keepers wurde mit "aufmunternden" gellenden Pfiffen begleitet. Doof wie die Berliner nun mal sind trugen einige Schäfer Trikots, nur der Name war mit „Raffael“ falsch geschrieben. Zu Beginn der 2. Halbzeit als Schäfer vor der Ostkurve spielen durfte, wurden zahlreiche Fahnenstangen und Latten drohend geschwenkt. Dies waren die gefährlichsten Berliner Szenen während der gesamten 90 Minuten. Berlin erspielte sich keine einzige Torchancen, bei Ballverlusten zogen sie sich schnell, fast ängstlich in die eigene Hälfte zurück, um vor dem Sechzehner einen Verteidigungswall aufzubauen. Bei Ballgewinn blieb ein Großteil der Mannschaft hinten stehen und schaute zu, wie glücklose Stürmer meistens mittels Fehlpass uns den Ball zurück gaben. Ihr neuer Torwart Kraft zeichnete sich dadurch aus, dass er den Ball mehrfach unbedrängt bei Abstößen oder Abschlägen direkt in das Seitenaus beförderte, nachdem er ewig gewartet hat, bis er sich von der Kugel trennte. Zu den beiden anderen früheren Bayern „Stars“, Christian Lell glänzte durch peinliche Stockfehler und Andreas Ottl tauchte von Minute zu Minute – stand er in der 2. Halbzeit überhaupt auf dem Platz? - immer mehr ab. Siegergene sind halt doch nicht so einfach zu kaufen. Beim Clubb waren fast alle in der Defensive hochkonzentriert und das Berliner Spiel wurde meist schon weit vor dem eigenen Tor unterbunden. Etwas unkonzentriert wirkte Pino. Lag vermutlich an seinen genialen Gegenspieler Patrick Ebert. Immer wenn dieser auf der Außenbahn völlig frei stand, trabte er Richtung Platzmitte zu Pino. Mein Sitznachbar meinte dazu, "Fußballer sind von Haus aus doof, die suchen sich einfach immer ihre Gegenspieler". Der Clubb spielte taktisch brilliant, knüpfte in der Defensive an den guten Leistungen der letzten Saison an. Die Hertha wurde komplett aus dem Spiel genommen und wirkte von Minute zu Minute immer hilfloser.

Der Clubb war zusätzlich in den Zweikämpfen deutlich aggressiver, schneller, auch gedanklich und Berlin spielte wie ein Aufsteiger, der das Niveau der neuen Liga noch nicht kennt. Überragend unsere fehlerlose – wann hatten wir dies schon in den früheren Jahren? – Innenverteidigung mit Wollscheid und Klose. Die gesammelte Bundesligaerfahrung von 19 plus 0 Spielen ließ einfach keine Torchance zu. Leider folgte auf die jeweils sehr gute Defensivarbeit nicht eine ebenso gute Angriffsleistung des Clubb. Die entscheidenden Zweikämpfe gingen meist verloren bzw. der letzte „tödliche“ Pass kam häufig nicht an. Der Clubb hatte zwar ein extremes Übergewicht an Chancen, aber die zwingenden Torchancen fehlten. Bis zur 80. Minute, wo bekanntlich Hegeler 20 Sekunden nach seiner Einwechslung den hüftsteifen rustikalen Maik Franz vernaschte und von der Torauslinie, zum Glück winkte der Linesman nicht, auf Pekhart passte und der sofort einnetzte. Endlich, der verdiente Siegtreffen war da und das Spielgelaufen.

Leider haben die Herthafans auch in der 2. Liga nicht die Gastfreundschaft gelernt. Nach dem Auswärtssieg wurden die Clubbfans auf dem Weg zur S-Bahn und dort wiederholt angepöbelt und die eine oder andere Hauptstadtglatze wartete nur auf einen Anlass zum Zuschlagen.

Der Sieg selbst wurde im neuen fränkischen Biergarten „Republik Frank und Frei“ an der Köpenickerstraße bei Bratwürsten (einzige Alternative war Obazter oder Kraut pur), Spalter Bier, Gutmanns-Weizen (in der speziellen Version, die Hefe bleibt in der Flasche), Held-Bier oder Schanzenbräu angemessen mit etlichen anderen Clubb-Fans bzw. Franken gefeiert. Die Biergartenbetreiber haben sich übrigens den Radlersonderpreis der Bundeshauptstadt verdient. Schenkten sie doch erst das Bier ein und waren erstaunt, warum die Limo die Luft nicht mehr verdrängte. So sind die Hauptstadtgastronomen. Noch mal zur Gastfreundschaft, es gibt doch auch sehr sehr angenehme Berlinbewohner. Lisa, Fan von Hertha und nette Begleiterin unseres Stadionbesuchs gab mir als Gewinner ein Spalter als Verliererin aus. So schön können Auswärtssiege enden.
 

Roland Hornauer

IMG_2050 prev

IMG_2057 prev

IMG_2060 prev

IMG_2068 prev

IMG_2075 prev

IMG_2080 prev

IMG_2098 prev

IMG_2092. prevjpg

IMG_2102 prev